Kälte, Konflikte, Müdigkeit und das alles..
Und ich sitze wieder hier, sitze, ohne wirklich zu wissen, was ich eigentlich hier mache. Meine Haut brennt vor Kälte, meine Augen vor Müdigkeit. Die Zeit vergeht ohne Spuren zu hinterlassen, den ganzen Tag die selben Lichtverhältnisse, zugezogenene Gardinen, die Deckenlampe taucht den Raum in unregelmäßiges, gelbliches Licht. Um mich herum eine handvoll Dinge, die ich allmälig nicht mehr sehen kann. Da wäre Schillers "Maria Stuart", die Aufführung am letzten Dienstag war wahrlich toll und doch erregt das Gelb des Reclam Heftes in mir eine Gefühl der Abneigung. Gezwungenermaßen nehme ich es trotzdem in die Hände, lese und notiere ein paar Alibisätze. Außerdem der Latein-Grundwortschatz, 2 Seiten zu nächstem Montag, ... Schule kann so grausam sein, man ist in ihr, Tag für Tag, ohne, dass man wirklich etwas bewegen kann geht man hin, Tag für Tag, schweigt, plediert, träumt, konzentriert, erforscht, verwirft, lacht und hasst. Ist man dort möchte man schnellst möglich fort, doch schon bald zieht es einen zurück. Sie hält einen gefangen, gibt Lebensinhalt, lehrt fürs Leben - ist lebenswichtig. Was hätte ich, wenn nicht sie? Ein grausamer Gedanke, dessen weitere Verfolgung mich entweder deprimieren oder in eine Welt voller illusionshaften Wunschvorstellungen katapultieren würde. Etwas, dass ich sowieso viel zu oft geschehen lasse, Vorstellungen von Menschen, die ich treffen werde, Dingen, die ich tun werde - ersponnene Zukunft als herbei gewünschte Gegenwart. Lebe ich jetzt? Kann ich jetzt leben, wenn doch etwas aufgezwungenes mein Leben als einziges bestimmt? Und schon geschieht es wieder, die Verteufelung einer Sache, die mir Halt, Alltag, Selbsterprobung, Selbstverwirklichung, Freude, Kontakt und Lehre ist. Würde die Illusion des freiwilligen Schulbesuchs etwas grundlegendes ändern? Fühlte ich mich freier? Ich tue es für mich, für meine gewünschte Zukunft in maßvollem Wohlstand, Willensfreiheit und Träumeverwirklichung. Und so gehe ich auch morgen wieder, am Montag, Dienstag,.. immer, bis ich in vorraussichtlich gut 3 Jahren mein Abitur als Pforte zum freien Leben absolvieren kann. Aber Schulisches ist nicht das einzig mich umgebende Zeugs, erweiternd sehe ich zwei Wasserflaschen, eine leer die andere zur Hälfte. Mineralwasser, das ich während meiner Zeit vor dem PC literweise runterlaufen lasse, das mich dazu bringt, mich ab und an zu erheben und Hungergefühle verschleiert. Und trotz allem ist neben mit noch ein anderer schleunigst in die Küche gehörender Gegenstand, eine flaches Schälchen mit Überresten von Schokoladen- und Vanille Pudding - ich weiß, dass ich fett geworden bin - nicht so, dass es jemandem aufgefallen wäre - bis auf mir, ich sollte nie wieder Pudding essen, mehr Wasser trinken, mehr Wasser trinken, mehr Sport - sollte ich mich wieder zum Laufen aufraffen? Oder wieder zum Training gehn? Um einen alten Zwang mich wieder beherrschen zu lassen? Oh nein, ich gehe, wenn ich will, wenn ich wirklich will. Ein Blick über meine rechte Schulter lässt meine seit Tagen bestehende Hoffnung weiter und weiter schwinden, schwinden...DAS IST DOCH NICHT NORMAL!!!
// höre in wahrlich endlosen Endlosschleifen: Necromortica
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1 Comments:
Danke dass du unserer Musik anhoerst (my German is bad, sorry).
Freundliche gruesse,
Plegas/NecroMorticA
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