Samstag, September 09, 2006

Local Heroes

Ich, Puschlchen und Bärchen

Ich war pessimistisch, als ich mit zweien meiner Leute auf dem Weg zur CD Kaserne war, in der an diesem Abend der Bandkontest "Local Heroes" statt finden sollte. Ich fürchtete nicht reingelassen zu werden, so war es das letzte Mal auch gewesen, als meine Konzi-Mädels mal wieder extra zum springen angereist waren. Doch dieses Mal waren sie nicht gekommen und ich war mir sehr sicher, dieser Abend würde wieder ein Ärgernis werden. Mit diesen Gedanken schloss ich wohl gegen 18:30 mein Fahrrad vor der kleinen Halle an und machte mich mit den anderen auf den Weg in Richtung Eingang. Doch die Kartenverkäuferin sagte und fragte nichts und so standen wir wenige Minuten später in der leeren Halle. Ich hatte sie vor Jahren mal von innen gesehen, bei einer Ferienpassveranstaltung glaube ich. Jedenfalls war sie schön dunkel und schien eine perfekte Größe zu haben für eine Veranstaltung wie diese. Weil wir jedoch niemanden Bekanntes entdeckten, verließen wir die Halle ersteinmal wieder und warteten draußen auf erste bekannte Gesichter. Neben den obligatorischen Metallern erwartete ich dieses Mal auch einen Bekannten aus Forum und Chat, den ich, wie es mit außergewöhnlichen Chatbekannschaften immer so ist, völlig zufällig durch seine Anmeldung im Forum, dem Forum meiner Schule, auf die er nicht geht, kennen gelernt habe. Nachdem wir uns noch mit einer Klassenkameradin von mir und einigen mittlerweile eingetroffenen Bekannten unterhalten hatten, gingen wir zurück in die Halle, wo schon bald die erste Band "Applegreen" mit ihren durchweg lebensbejaenden Melodien begannen. Die erste Band hat bekannterweise immer die Arschkarte, so auch diese. Muffelige Gesichter, steife Körper und der Sicherheitsabstand zur Bühne machten es den Musikern nicht gerade leicht die Stimmen der Besucher zu gewinnen. Doch sie schlugen sich nicht schlecht, schon im zweiten Song veränderten sich die Mimiken und Füße begannen zu wippen, zum Ende hin war die Stimmung leicht angewärmt, das Publikum mochte die Band. Und ich auch, vor allem der verrückte Dreadlockträger an den Trommeln faszinierte mich. Schon während des zweiten Songs hatte ich ihn gesehen, den Kerl von den Fotos. Doch schüchtern wie ich bin hatte ich es zu vertuschen versucht. Während die Moderation die Band verabschiedete und die nächste ankündigte, winkte ich und huschte die paar Meter zu ihm hin. Was ich nicht bereute, "Bärchen" (sein wegen eines Missverständnisses entstander Rangtitel ^^) stellte sich als ein netter, nicht zu aufgedrehter, aufgeschlossener und liebenswürdiger Mensch heraus, mit dem man reden und pogen kann. Das ist jedenfalls der Eindruck, den an diesem Abend gewinnen konnte. Den Abend über bekam ich von den 10 Bands 9 mit, was zur Folge hat, dass ich kaum noch weiß, welche welche war und wie ich sie fand. Dabei waren jedenfalls Artirilium, eine düsterte Metal Formation, die die ersten Metalheads aus ihrer Versänkung lockte und sie heftig zum moshen brachte. Mir gefielen sie auch, aber es war für mich noch deutlich zu früh. Ich meine, es waren Lemon Jam, die diesen tollen Sänger hatten, der mir wieder einen dieser wundervollen Ohrwürmer bescherrte "da da daaaa da da da daaaa da...". Ich verfiel in eine leichte Trance und wachte erst wieder auf, als sie fertig waren. Nun konnte es los gehen, ich hatte die Phase des Fußwippens und auch die der Melancholisch-Sänger-Anstarrens überstanden und wollte mehr. Dies bekamen ich und das Weib, das sich spontan zu mir gesellte, bei der nächsten Band, den Flowerskules. Wir drehten auf, sprangen, pogten, moshten und bekamen von dem Rest der Welt, und den vielen Leuten hinter uns nichts mehr mit. Getoppt wurden diese meiner Meinung nach noch durch das Sushi Taxi, das gleich danach spielte und diese abgedrehte Stimmung voll mitnahm. Darauf folgte noch etwas, was ich irgendwie verdrängt habe, ich glaub ich hatte auch saumäßge Kopfschmerzen. Jedenfalls spielten um 23 Uhr amply fire, angeblich ähnlich bekannt wie Drone und übermäßig toll. Mag sein, dachte ich mir, ich hab Kopfschmerzen und Hunger. Als wir nach einer kurzen Pause an der frischen Luft in die Halle zurückkehrten, bemerkte ich einen leichten, was sag ich extremen Zuwachs. Wo waren die ganzen Metaller hergekommen?! Sie standen da und warteten auf amply fire. Die kamen und die Halle drehte durch, Pogo und Haargeschüttel auf engem Raum. Ich war begeistert, nicht nur von dem Anblick meiner Lieblingsmenschen in Aktion, auch von den Tönen der Band. Aber ich war fertig mit feiern für diesen Abend, ich trainiere meine Nackenmuskeln am 30. weiter. So musste ich nach dieser Performance auch schon nach Hause und verabschiedete mich von meinem neuen realen (^^) Bekannten und fuhr mir Mopplein nach Hause. Heute hab ich furchtbare Nackenschmerzen und warte auf eine Nachricht, ob wir heute tanzen gehen oder nicht. Ein geniales WE.