Die Diskussion in der es eigentlich um mündliche Noten ging
Jetzt, so kurz vor den Zeugnissen, wo die Lehrer mal wieder mit den mündlichen Zensuren rausrücken, erkennt man wieder das übliche Bevorzugerschema. Die am Anfang des Schuljahres angegeben Prozentzahlen der Wertigkeit zur Zusammensetzung der Zeugnisendnote werden für jeden Schüler in eine andere Richtung verschoben, wobei es wie immer denen, die die guten Klausuren schreiben, besser ergeht. Auch in Politik, dem Fach, in dem ich wohl zu den Unterrichtstragenden gehöre, grenzt es an maßloser Ungerechtigkeit. Eine Schülerin, die kaum mal die Fresse aufkriegt, reißt sich durch ihre Klausur, die die gleiche Note bekommen hat wie die meinige, raus aus dem Notenkeller, hinauf aufs Treppchen und steht mit mir gleichauf. In Biologie/Chemie erscheint mir das ganze noch eine Ecke paradoxer. Hierbei ging es, völlig ab von der schriftlichen Leistung, nur um die mündliche Beteiligung. Eine der "schriftlich unglaublich und mündlich weggetreten"-Fraktion bekam eine "glatte zwei" und ich, nein mit Sicherheit weder unterrichtstragend noch übermäßig begabt und doch durch Klassenkameraden bestätigt aktiver, werde "nicht mehr ganz zwei" genannt. Ich möchte mich nicht herausstellen und auch keinen anderen schlecht reden, aber ihr müsst zugeben, dass dies aus meinem Blickwinkel etwas seltsam erscheint. In Politik habe ich meiner erneuten Aggression durch Kontaktaufnahme zu meiner Banknachberin Luft gemacht - nicht besonders laut, aber da unsere Lehrerin wohl davon ausgeht, dass alles, was ich sage, für sie interessant sein könnte, fragte sie mich nach meiner Aussage. Ich erklärte, was mir bei dem Verlesen der mündlichen Noten immer wieder auffällt, eben genau das, worüber ich hier die ganze Zeit tippe, ihr wisst. Darauf reagierte sie mit dem Vorschlag, sich nach jeder Stunde die genauen Beteiligungen aufzuschreiben, wir hätten die Möglichkeit bei Unfairness zu protestieren. Wie das in unserer diskussionsbegabten Klasse so ist, wurde das ersteinmal heftig diskutiert. Man machte den Vorschlag, jede Stunde einen anderen Schüler protokollieren zu lassen, wer sich beteiligt. Ich schlug ein Punktesystem vor, was beinhaltet, wie gut, produktiv und überlegt ein Beitrag war. Es kamem Zweifel an einer Objektivität dieser Bewertung auf, man könne als Schüler nicht beurteilen, man würde seinen Freunden mehr Punkte eingestehen als seinen - ich will sagen - Nichtfreunden. Eine Klassenkameradin hatte die Idee, ein Probediskussion zu führen, in der wir das Punktsystem testen könnten. Die Klasse würde in zwei Teile geteilt, die eine protokolliert Punkte, die andere diskutiert. Zum Schluss sollte die Punktevergebung verglichen und so festgestellt werden, wie objektiv und sinnvoll so ein System wäre. Dieser Vorschlag gefiel mir und der Lehrerin, was es als beschlossen gelten lies. Das Thema wurde ganz spontan eingerufen: "Die Legalisierung von Cannabis". Doch musste nun ersteinmal diskutiert werden, ob es sinnvoll wäre, in der Klasse über dieses Thema eine Diskussion zu führen...Ja ihr habt völlig Recht, wir haben das Talent dazu, alles kaputt zu diskutieren, denn den Sinn der Diskussion über die Legalisierung von Cannabis war irgendwie in den Hintergrund gerückt. Letztendlich haben wir uns gegen diese Diskussion entschieden. Denn meine Ausführung, einige Klassenkameraden würden zu subjektiv, immer mit dem Hintergedanken wie cool es ist, sich für Cannabis auszusprechen, an die Sache herangehen, fand Zuspruch bei der Lehrerin und auch einigen Schülern. Genau die, die ich gemeint hatte, redeten natürlich dagegen - wie berechnebar sie sind ;D. Mit dem Schluss ein neues Thema für die Testdiskussion zu finden, trennten wir uns. Ich liebe Politik - verdammt ich will meine 1...
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