Montag, August 07, 2006

Schülerferienticket Station 1: Cuxhaven

3 Mädels, 1 Kerl mit dem Zug unterwegs, das erste Ziel: Cuxhaven. Die Mädels hatten die zugegeben kurze Nacht bei mir verbracht, nachdem Brötchen geschmiert und Getränke abgefüllt waren, machten wir uns unpraktischerweise aufgrund fehlender Fahrräder und unzureichender Busverbindungen zu Fuß auf den Weg zum Bahnhof. Diese Strecke gemeistert kam uns auch schon mein Kerl entgegen. Mir war leicht mulmig, zwar hatte ich die Zugverbindungen rausgesucht und eine Karte ausgedruckt, aber es konnte mal wieder verdammt viel scheif gehen. Den ersten Zug in Celle erreichten wie jedenfalls völlig problemlos. Wie so oft war auch an diesem Tag der Weg das Ziel, mit unserer Stadt-Land-Fluss-Runde, die sowieso immer die gleiche gewinnt, Musik und den ersten Brötchen waren wir ruckzuck in Hamburg-Harburg zum Umstieg angekommen. Auch die halbe Stunde Aufenthalt dort amüsierten wir uns wie immer prächtig. Wacken war zu Ende, foglich waren besonders viele Metaller unterwegs, was die einen sabbern und die anderen neidvoll gucken lies. Auch in unseren Zug Richtung Cuxhaven stieg eine Gruppe ein. Der Zug war etwas voller als der vorige und so war es weder für uns noch für die Metaller einfach einen 4er Sitz zu ergattern. Schließlich wurden wir alle im gleichen Abteil fündig. Wir beschlossen eine Runde Reise-Mensch-Ärger-Dich-Nicht zu spielen - eine wackelige Angelegenheit in diesem alten Schrott RegionalExpress. Schlussendlich hab ich dann - wie vorherzusehen war - gewonnen. Die Metaller schauten ab und an mal rüber, machten komische Geräusch und mischten sich als es um die Zeile "save yourselve a penny for the ferryman" von Nightwish ging, mit einem "ins Jehnseits" in unser Gespräch ein, wirkten ansonsten aber sehr übermüdet. Auch wir waren nicht mehr ganz so fit, wie am Anfang der Reise, was sich schlagartig änderte als wir in Cuxhaven am Bahnhof standen und nicht so richtig wussten was nun. Links in die Innenstadt (es war Sonntag) oder rechts zum Hafen (das Wetter war wunderbar, windig, leicht bewölkt, aber sonnig), die Entscheidung fiel für rechts zum Hafen. Ein wenig ziellos, aber zufrieden in Chillerlaune suchten wir in Richtung Meer, fanden Segelschiffe, viele Radfahrer, breite Straßen am Kai und über einen kleinen Umweg die Touristenecke, wo wir uns erstmal einen Crepe gönnten - Lenstefeeling. Es war wirklich wie die Jahre davor, wir sitzen am Wasser, mit einem genialen Crepe, wissend alle Zeit der Welt zu haben, nette Leute drumherum, spitzen Wetter - Chillerathmosphäre einfach. Verwöhnt und gestärkt gingen wir weiter, kleine Touristikgeschäfte, Touristen, Wind. Ich war vor vielen Jahren schoneinmal in Cuxhaven gewesen und erinnerte mich an einen Steg "Alte Liebe", wir fanden ihn tatsächlich und genossen den Ausblick. Anschließend chillten wir ein paar Meter weiter auf Betonsteinen. Nachdem wir vllt 1 Stunde dort gelegen hatten, traten wir immer noch sehr entspannt den Rückweg an, nahmen noch ein Eis mit und standen ohne Orientierungsprobleme wieder am Bahnhof. Cuxhaven ist Endstation für jeden Zug und eher ein kleiner Bahnhof. In Gleis 3, unserem Gleis, stand ein Zug mit drei Waggons, etwas wenig, dachten wir uns und gingen erstmal in Richtung Toiletten. 50cent war der Preis für 15 Minuten Pissen - nagut was muss... Die Tür öffnete automatisch, wie alles in dieser Kabine. Eine Ansage versicherte mir, die Klobrille sei nach der letzten Benutzung automatisch gereiningt worden, die Spülung würde automatisch auslösen, das Wasser am Waschbecken automatisch angehen, genau wie der Handtrockner, die Seife und die Tür. Angelehnt an den Toilettendingsbums chillten wir noch, suchten zwischendurch in einem Kiosk nach was Leckerem, entschieden uns für Tofiffee, chillten weiter und schauten mal zu unserem Gleis. Dort stand noch immer dieser kleine komische 3-Waggon-Zug, die anderen Chiller behaupteten sofort es sei unserer, ich war mistrauisch: sehr früh, sehr kurzer Zug, komischer Zug. Ich musste ersteinmal den Fahrplan und meine Ausdrücke prüfen, aber doch, könnte unserer sein, also stiegen wir ein und sicherten uns einen 4er. 3 Stunden, somit 1 weniger als auf der Hinfahrt und 3 mal Umsteigen, anstatt 1 mal wie auf der Hinfahrt, standen uns bevor. Die Züge waren alle voll, wir waren müde, aber trotzdem irgendwo noch frisch und gut gelaunt. In einem Zug fanden wir keinen Platz und verbrachten die Fahrt an den Türen - auch gemütlich. Die anderen Fahrgäste haben schon seltsam geguckt ;D. Den Zug in Hannover bekamen wir noch ganz knapp und erreichten Celle um 21:00 Uhr. Alles hatte geklappt, es war ein schöner Tag, .... =)