Donnerstag, November 30, 2006

Kälte, Konflikte, Müdigkeit und das alles..

Und ich sitze wieder hier, sitze, ohne wirklich zu wissen, was ich eigentlich hier mache. Meine Haut brennt vor Kälte, meine Augen vor Müdigkeit. Die Zeit vergeht ohne Spuren zu hinterlassen, den ganzen Tag die selben Lichtverhältnisse, zugezogenene Gardinen, die Deckenlampe taucht den Raum in unregelmäßiges, gelbliches Licht. Um mich herum eine handvoll Dinge, die ich allmälig nicht mehr sehen kann. Da wäre Schillers "Maria Stuart", die Aufführung am letzten Dienstag war wahrlich toll und doch erregt das Gelb des Reclam Heftes in mir eine Gefühl der Abneigung. Gezwungenermaßen nehme ich es trotzdem in die Hände, lese und notiere ein paar Alibisätze. Außerdem der Latein-Grundwortschatz, 2 Seiten zu nächstem Montag, ... Schule kann so grausam sein, man ist in ihr, Tag für Tag, ohne, dass man wirklich etwas bewegen kann geht man hin, Tag für Tag, schweigt, plediert, träumt, konzentriert, erforscht, verwirft, lacht und hasst. Ist man dort möchte man schnellst möglich fort, doch schon bald zieht es einen zurück. Sie hält einen gefangen, gibt Lebensinhalt, lehrt fürs Leben - ist lebenswichtig. Was hätte ich, wenn nicht sie? Ein grausamer Gedanke, dessen weitere Verfolgung mich entweder deprimieren oder in eine Welt voller illusionshaften Wunschvorstellungen katapultieren würde. Etwas, dass ich sowieso viel zu oft geschehen lasse, Vorstellungen von Menschen, die ich treffen werde, Dingen, die ich tun werde - ersponnene Zukunft als herbei gewünschte Gegenwart. Lebe ich jetzt? Kann ich jetzt leben, wenn doch etwas aufgezwungenes mein Leben als einziges bestimmt? Und schon geschieht es wieder, die Verteufelung einer Sache, die mir Halt, Alltag, Selbsterprobung, Selbstverwirklichung, Freude, Kontakt und Lehre ist. Würde die Illusion des freiwilligen Schulbesuchs etwas grundlegendes ändern? Fühlte ich mich freier? Ich tue es für mich, für meine gewünschte Zukunft in maßvollem Wohlstand, Willensfreiheit und Träumeverwirklichung. Und so gehe ich auch morgen wieder, am Montag, Dienstag,.. immer, bis ich in vorraussichtlich gut 3 Jahren mein Abitur als Pforte zum freien Leben absolvieren kann. Aber Schulisches ist nicht das einzig mich umgebende Zeugs, erweiternd sehe ich zwei Wasserflaschen, eine leer die andere zur Hälfte. Mineralwasser, das ich während meiner Zeit vor dem PC literweise runterlaufen lasse, das mich dazu bringt, mich ab und an zu erheben und Hungergefühle verschleiert. Und trotz allem ist neben mit noch ein anderer schleunigst in die Küche gehörender Gegenstand, eine flaches Schälchen mit Überresten von Schokoladen- und Vanille Pudding - ich weiß, dass ich fett geworden bin - nicht so, dass es jemandem aufgefallen wäre - bis auf mir, ich sollte nie wieder Pudding essen, mehr Wasser trinken, mehr Wasser trinken, mehr Sport - sollte ich mich wieder zum Laufen aufraffen? Oder wieder zum Training gehn? Um einen alten Zwang mich wieder beherrschen zu lassen? Oh nein, ich gehe, wenn ich will, wenn ich wirklich will. Ein Blick über meine rechte Schulter lässt meine seit Tagen bestehende Hoffnung weiter und weiter schwinden, schwinden...DAS IST DOCH NICHT NORMAL!!!

// höre in wahrlich endlosen Endlosschleifen: Necromortica

Freitag, November 24, 2006

der Startschuss...

Es ist Freitag Nachmittag, fast schon Abend und ich möchte weidereinmal aus meinem Leben berichten. Seit dem letzten Eintrag ist vieles passiert. Da wäre zum einen die Ersteigerung und Ankunft meiner heißgeliebten HARLEY BENTON LES PAUL! Es ist nun schon 6 Wochen her, dass ich die übrigens ziemlich genau 36Jahre alte Gitarre ausgestaubt habe und begonnen habe auf ihr zu üben. Wie lange muss ich üben bis ich mir eine E-Gitarre kaufen kann/darf/soll? So fragte ich einige, die Antwort war bei allen recht gleich: Warte nicht zu lange, Weihnachten ist eine prima Gelegenheit. Und so durchforstete ich Tag für Tag das Internet nach schönen Gitarren, bekam Empfehlungen und las mich durch Gitarrenforen. Vor allem interessierte mich ein schwarz goldener Les Paul Nachbau, dessen Link mir der Nordenhamer Fiesling geschickt hatte. Unterm Strich riet die Mehrheit der gelesesen Beiträge für die Gitarre. Das passte mit natürlich super denn mit 275€ für Gitarre, 15Watt Verstärker, Gitarrentasche, Kopfhörer, Stimmgerät und Pleks wäre ich wirklich gut weggekommen. Aus reiner Neugiere gab ich den Namen der Gitarre bei ebay ein und fand genau MEIN Set als Versteigerung, 150€ und ein Gebot. Meine Mutter, die schon totaaal genervt von dem Thema war, stimmte einer Ersteigerung zu und so bot ich 3min vor Schluss gut 200€ auf das Angebot. Alle halbe Minute aktualisierte ich die Seite, es waren noch 9sek und fire fox kackt ab. Ich aktualisiere nochmal und tatsächlich, jemand hatte noch geboten, jedoch nicht hoch genug mich zu überbieten, so war ich stolze Käuferin meines geliebten E-Gitarren-Sets. Und ja 1 Woche später war es da - HEILE, KOMPLETT, TOLLTOLLTOLL...und nun übe ich Deine Schuld, Goodbye Blue Sky, Free Fall, Lost in Hollywood...alles etwas zu langsam und ganz furchtbar falsch, ich übe ;D - achja pleite bin ich übrigens auch ^^

Hinzu kommt die Sache mit meinem sportlichen Hobby. Es war vorletztes WE, das Hallentunier in Celle. Eine absolut furchtbare Tradition, auch uninteressant zu erzählen. Jedenfalls gab unser Trainer bekannt, dass wir über eine Trainingsplanänderung nachzudenken hatten, von Freitag auf Mittwoch - Mittwoch, da war doch was? TANZEN! Ich kann Mittwochs nicht und ich werde den Mittwochskurs auch nicht aufgeben...nicht für Hockey. So ging ich mit einem seltsamen Gefühl nach Hause, etwas in mir wollte, dass die Trainingszeit verschoben wird. Was war das? Ich hatte noch nie wirklich an Hockey gehangen, sah es mehr als eine Pflicht. Training war okay, es war Sport in meinem von Vokabeln lernen geprägten Alltag. Doch die Spiele stohlen mir die Zeit des Wochenendes. Und so wartete ich auf die Nachricht, Mittwoch oder Freitag? Und sie kam, es war Mittwoch. Etwas in mir brach in johlende Freude aus, etwas anderes fühlte sich verarscht. Natürlich war das kein böser Wille oder Ignoranz gewesen, es waren wesentliche Gründe vorhanden. Doch was war das Gefühl, dass so fies in mir saß? Ich wusste es nicht. Also musste ich etwas tun, handeln, etwas, was ich schon so oft zu tun vorhatte, nicht in diesem Bereich, aber generell, etwas Grundsätzliches ändern. Ich schrieb meinem Trainer eine sehr ausführliche Mail, ich weinte und konnte nicht verstehen, was ich dort schrieb, aber es waren Gefühle und Gedanken, die es loszuwerden galt. Und so schrieb ich, dass ich Mittwochs nicht kommen werde, dass ich keinen Sinn darin sehe diesen Sport weiterhin so zu betreiben wie ich es bis dahin getan hatte, so sagte ich, ich werde keine Punktspiele mehr spielen, nur noch Montags, rein spaßeshalber, kommen. All das nagte so an meiner Fassung, dass ich mich zusätzlich entschied eine Zeit Pause zu machen, ich kann gar nicht sagen wie lange, in der Mail habe ich etwas von 2 Wochen geschrieben - vllt gehe ich auch nie wieder hin. Eins ist klar, der Grund für mein Verhalten war die Zeitenänderung nicht, eher ein Auslöser...eine Sache mit der ich noch ins Reine zu kommen habe...

Zum dritten das Treffen einer Person, die ich vor knapp einem Jahr mehr zufällig im Internet traf, großartig...wahrlich bedeutend. Ein Mensch, den ich nie wieder vergessen werde. Ein Chatfreund kann mehr sein, als eine reeller je sein kann und wenn dieser einen dann noch so versteht (und so gut aussieht hrhr) ist das Treffen ein wahrer Akt. Die scheinbar endlose Zugfahrt doch zitternd überstanden fühlte ich mich schon als ich ihn sah wohl, eine unbekannte bekannte Person. Mädels, glaubt mir, Chattreffen sind etwas besonderes, wenn die Person, mit der man sich trifft, etwas besonderes ist - es lohnt sich.

Sonntag, November 05, 2006

Poesie und Litter-Literature made by 10G2

Am Anfang von Klasse 9 hatte unser Deutschlehrer seinen Plan für das Schuljahr bekannt gegeben: 3 Lektüren, Hörspiel, Poesiealbum, Litter-Literature und nebenbei noch das vom Lehrplan Vorgeschriebene. Erwähnenswert wäre wohl noch, dass Deutsch eines der 3-stündigen Fächer war/ist. Wie war das alles bloß zu schaffen? Es war nicht zu schaffen. So redete er immer mal wieder von all dem, was er machen wollte, schrieb keine Arbeiten, so dass wir auf den letzten Drücker vor den Sommerfeiren 2 hintereinander schrieben und für die Ferien gesagt bekamen: "Setzt euch schonmal an eure Poesien". Wie zu erwarten war, hatten nach den Ferien nur 2 Schüler aufgrund schlechten Gewissens ein paar Gedichte geschrieben, die nichtmal den Verfassern gefielen - lediglich geschrieben um etwas zu haben. Aber das war eigentlich auch ziemlich egal, wen juckst? Unseren Lehrer mit Sicherheit nicht, der hatte nämlich bereits wieder vergessen, dass wir das tun sollten. Doch wir hatten es nicht und so kam die Sprache bald wieder auf das Poesiealbum, dessen Idee ich als freie Aufgabenen Liebende natürlich total super fand. So begann ich also mit dem Verfassen von kurzen Poesien. Ich wollte etwas machen, womit ich zufrieden sein kann und was heraussticht. Also machte ich mir Gedanken über gesellschaftliche und persönliche Probleme und verfasste sie in Poesien. In regelmäßiger Absprache mit meinen Klassenkamaraden stellte sich schnell heraus, dass ich eine der wenigen war, die diese Aufgabe ernst nahmen und auch den Ehrgeiz hatten etwas tolles draus zu machen. Schon zwei Wochen vor den Herbstferien stand mein grundlegendes Konzept für Farblinie und Material. In den letzten Stunden vor den Ferien wurde die Aufgabe dann letztendlich festgesetzt: Ein Poesiealbum mit Haikus, Rondellen und anderen Textgattungen. Hinzu eine Litter-Literature. Den "Litter" bekamen wir von ihm, wir sollten zu einem Stück Müll also eine Geschichte, ein Gedicht oder sonstiges schreiben. Alles zusammen sollte dann selbst gebunden und später bei der Buchhandlung Brandt im Schaufenster ausgestellt werden. Mit dieser Aufgabe entlies er uns in die Ferien. Ich wusste, ich war noch lange nicht fertig. So arbeitete ich fleißig an meinen Gedichten und den dazugehörigen Seitengestaltungen. Als ich jedoch so am Basteln und Schreiben war, kam in mir eine kleine Angst auf, mein Aufwand in Sinn meiner Poesien und der Gestaltung der Büchleins könne übersehen werden. So beschloss ich ergänzend zu meinem Poesiealbum eine Erklärungsmappe abzugeben, in der ich alle Poesien nochmal hinneinheftete und teils ausführliche teils spärliche Erklärungen dazu abgab. Am vorletzten Ferientag band ich mein Poesiealbum und war somit fertig, komplett abgabefähig. Wie auch schon die Wochen zuvor erkundigte ich mich bei meinem Mitschülern nach ihrem Stand, fertig war niemand, einige in der Endphase, einige hatten nichteinmal angefangen. So saßen wir also in der 1. Deutschstunde nach den Herbstferien und zeigten uns gegenseitig unsere bis dahin erreichten Ergebnisse. Es waren tolle, witzige und schöne Sachen dabei, auf eine Mappe wie die meingie war aber niemand gekommen. Dementsprechend begeistert war auch der Lehrer. Am Ende der Stunde gab ich mein Ergebnis vollständig ab und erntete am nächsten Tag begeisterte Lobungen (wuhaaa mein Ego ^^). Hinzu sprach er nochmal die Dekoration des Schaufensters an und fragte nach 1-2 Freiwilligen. Niemand meldete sich, so erklärte meine tierliebe Banknachbarin sich bereit - und wie sollte es anders sein, ich soziales Wesen war natürlich auch wieder dabei. So trafen wir drei uns am Freitag nach der 5. Stunde vor der Buchhandlung, der Lehrer kletterte ins Schaufenster, wir gaben ihm Dinge an und schauten von draußen wie es aussieht, das ging 2 Stunden so, bis wir zufrieden und vollkommen ausgehungert nach Hause fahren durften. Eine Aufgabe, die mir gesamtgesehen zwar sehr viel Aufwand, dafür aber umso mehr Spaß gebracht hat. Ich liebe Deutsch *strahl+überall herzen* =D

Samstag, November 04, 2006

Farin Urlaub Racing Team in Hannover



Nach einer lustigen Tour, während der wir die Mädels nacheinander einsammelten, kamen wir recht pünktlich um 19:00 Uhr an der AWD Hall an. Ein kurzer Klogang und ab in den Innenraum, wo sich schon so einige Farinfans versammelt hatten. Meiner Mutter gefiel die Tribühne auf der noch ausreichend freie Plaätze waren besser, gute Entscheidung wie sich später rausstellte, aber ich will nicht vorgreifen. Wir 4 standen nun also dort unten zwischen den anderen Fans, die eine noch nie auf einem Konzert gewesen, die andere niemals auf so einem großen. Doch nicht nur sie sollten geschockt werden. So standen wir da, als um kurz nach 20:00 Uhr der Vorhang fiel und Farin! (keine Vorband!) auf der Bühne stand und mit seinem Programm begann. Jeder einzelne der doch ziemlichen buntgemischten Truppe hatte deutlich weniger Platz als zum Stehen, Atmen und Springen benötig, so wurde der komplette Innenraum schon beim ersten Lied zu einem Meer aus schubsenden, drängelnden und vor allem schwitzenden Menschen. Noch standen wir ziemlich weit hinten und alle zusammen, als sich jedoch schräg rechts vor uns ein gewaltiger Pit bildete, wurde ich reingeddräng und arbeitete mich so immer weiter nach vorne bis ich schließlich nicht mehr mehr als 3 Meter von der Bühne entfehrnt stand. Ich habe meine Mädels das ganze Konzert über nicht wieder gesehen, aber das war vollkommen unwichtig, es war eine einzige Party, ich konnte weit und breit niemanden erblicken, der nicht tanzte, sprang oder pogte. Auch Farin bemerkte schnell, dass dieses Publikum ein besonderes war und meinte deswegen er bräuchte uns keinerlei Erklärungen zum rocken zum geben, wir täten es ja bereits. Aber nicht nur das Publikum war äußert geil, auch die Band, das Farin Urlaub Racing Team, heizte kräftig ein. Wer meint Farin allein wäre langweilig, liegt deutlich daneben. Auch wenn die Scherze durch den fehlender Bela deutlich weniger waren, nimmt er doch seine Band und den Rest der Welt auf die Schippe. So spielten sie in 2 Stunden annähernd beide Albem - ergänzt durch einige neue ebenfalls tolle Songs. Ich muss es nochmal sagen: Es war heftig! Alles schwitze sich tot, pogte - ALLE sind totaaal abgedreht - boa heftig. Und nach 2 stunden und 5 Zugaben war es vorbei und ich fand die Mädels recht schnell wieder, die nun verzweifelt nach den Überresten von 3PKKs in dem Gepoge verlorenen Rucksack suchten, sie fanden den Rucksack, einige Sachen die darin waren und schließlich noch den Schlüssel. Von Mamas Handy riefen sie dann auf ihrem Handy an, an das tatsächlich einger ranging, mit dem sie sich am Haupteingang treffen wollte, nach einigen Erkennungsschwierigkeiten fand sie ihren Retter, den sie überglücklich in die Arme nahm. Nun fehlt ihr nur noch die Digicam und ihr Portemonaie - mal sehen, ob sie dies irgendwann wiederbekommt... Jedenfalls waren wir uns alle einig, dass die ein absolut einzigartiges Konzert war, mit genialem Publikum, genialer Band und sowieso alles genial =). Verschwitzt, frierend und vor allem durstig pilgerten wir zum Auto, tranken noch die letzten Reste Wasser und fuhren über Langenhagen zurück nach Celle, wo wir vor etwa 12 Stunden ankamen. Mir tat alles weh - alles. Bleibende Schäden hat bis auf 3PKK aber niemand davon getragen und wir freuen uns auf das nächste Konzert...