Dienstag, Oktober 17, 2006

Schrottrockfestival Nordenham

Wie üblich total pünktlich und über Kindes Unpünktlichkeit meckernd klopften Beer und Big Beer mit Kind im Schlepptau gestern um 14:30 bei uns an die Terrassentür. Ich sprang sogleich auf, begrüßte meine Familie und die, die nicht dazugehört und ging mit ihnen zusammen zum Auto, das uns nach Nordenham zu einer Veranstaltung fahren sollte, dessen Größe und Bezeichnung wir nicht richtig einschätzen konnten, so also völlig ahnunglos in Richtung Küste fuhren und uns wie immer total auf böse Leute freuten, von denen nur der Dicken zwei aus Kindertagen bekannt waren und wir absolut niemanden kannten. Es war also eine Reise ins vollkommen Unbekannte. Unter Kindes ständigen Fragen nach der Zeit, ausgelutschten ehemals Lieblingsliedern und einem wahnsinnigen Fahrer, der sich bei 180 eben mal ne Zigarette dreht, kamen wir unserem Ziel immer näher. Eine hektisch liebevolle Frau erwartete uns schon, zeigte uns ein Zimmer und fuhr uns schnellstmöglich zu dem Veranstaltungsort, von dem schon anziehende Klänge zu hören waren. Wir betraten das Gelände, aufgrund der Buchstaben am Zaun vermutete ich einen Reitplatz, er war begrünt und für einen Reitplatz relativ klein, für ein Festival dieser Größenordnung aber mehr als ausreichend. Nun standen wir da, fragten uns wie wir zu dieser Feier eigentlich gekommen waren, betrachteten Kerle und hörten Musikern zu - die Chiller-Crew im Einsatz =D. So verbrachten wir mit Sicherheit die erste Stunde. Einer Beers Bekannten, bei dem wir nächtigen sollten, begrüßte uns noch, danach stampfte die Mutigste zum Stand und kaufte Würste und Bier während wir es uns auf einer der herumstehenden Bierzeltbänke gemütlich machten. Eingermaßen satt und total gut gelaunt, es wurde langsam dunkel, knüpften wir die ersten Kontakte auf dieser völlig von Fremden besiedelten Party. Unsere Laune wurde immer besser, die Dunkelheit brach herein und - warte, es war 22 Uhr, die Musik stillgelegt und die Party beendet. Was nun? Wir konnten schlecht schon in Richtung Schlafplatz pilgern, fragten also unsere Bekanntschaften, was sie vorhätten und schlossen uns ihnen kurzer Hand an, als sie meinten sie würden ins Eldo, die "Kulturkneipe" Nordenhams, gehen. So machten wir 3 Mädels uns zusammen mit 4 Kerlen auf den Weg, redeten, lachten und waren einfach mal wieder etwas bescheuert. Nach gefühlten 20min kamen wir an, es war dunkel, so sahen wir nicht viel vom äußeren Erscheinungsbild (das uns am Morgen schon etwas schockte), und betraten das Eldorado. Einige Männer scharten sich um Bar und Jukebox, beachteten uns aber nicht weiter. Zwei der bereits Vorgefahrenen erwarteten uns in einer Ecke an einem Runden Tisch. Wir setzten uns und schauten uns erstmals um: lustig bunt bemalte Wände, Wandschilder aller Art, grüne Sitzbänke, robuste Tische aus dunklem Holz - insgesamt sehr nach unserem Geschmack. Unter Getränken, Gesprächen über Musik und Hobbies verbrachten wir den Abend - so genau möchte ich darauf jetzt auch nicht eingehen, jedenfalls war es super und wir lagen um ca 1 Uhr noch immer total aufgedreht und irgendwie fertig (Widerspruch ich weiß -.-) im Bett. Am nächsten Morgen bekamen wir ein super Frühstück, lungerten noch durch Nordenham City und fuhren gegen Mittag zurück in Richtung Heimat. Gebracht hat uns dieser Abend vor allem viel Spaß und nette Bekanntschaften, die man hoffentlich demnächst mal wiedersieht - achja und eine super geniale Mütze ^^.

Samstag, Oktober 14, 2006

Papas alte Gitarre


Etwas unerklärliches hat mich am Montag, den 09.10.06 dazu bewegt, Papas mittlerweile um die 35Jahre alte Gitarre zu suchen, zu finden und von ihrer zugegeben unendlich hässlichen Tragetasche zu befreien. Durch etliche Staubschichten gekämpft und die Gitarre auf den Schoß gelegt hatte ich vorerst ein Problem: Wie spielt man eigentlich Gitarre? Also legte ich sie wieder zur Seite und suchte im I-Net nach Beschreibungen zum Gitarre spielen. Ich fand eine Kinder-Gitarrenschule, las die allgemeinen Erklärungen, die verlauten ließen, Gitarre spielen sie sau leicht, und übte den ersten angegeben Akkord. Es war der E-Akkord, der mich schaudern ließ und mich doch eifrig machte. So übte ich diesen und einige andere Akkorde, probte wie ich die Saiten treffe, las mich schlau und sprach einen meiner bekannten Gitarristen an. Ich erinnerte mich dunkel, dass er einem anderen Bekannten mal Unterricht gegeben hatte und fragte, ob er dazu auch bei mir bereit wäre. Für 5€ pro Person pro Stunde würde er mir und einer Freundin, die total scharf auf Farins Gitarrenspiel ist, ein paar Sachen auf der A-Gitarre zeigen. Ganz wild kamen wir am Donnerstag, den 12.10.06 bei unserem B-Minnesänger@home an und ich staunte erstmal über seine doch ziemlich lang gewordenen Haare - TOP. Das Zimmer war ein typisches Musikerzimmer, Gitarren, Gitarren, Bass...
Wir zwei waren auf der Gitarre etwa gleich "weit", ein paar Akkorde und Saiten treffen mit ganz viel Konzentration war drin, alles ganz langsam und furchtbar schief. Unser Lehrer zeigte uns ein paar grundlegende Dinge, sagte, was wir üben sollten und gab uns eine Übersicht zu den Akkorden mit. Nun bin ich also dabei ganz fleißig Fingerübungen, Akkorde und Powerchorde auf den 35Jahre alten Saiten zu "spielen". Ich bin mir sicher, ich bin ein totales Talent - hahaha.

Sonntag, Oktober 08, 2006

Der Samstag danach

Sonntage - Es gibt zwei Arten von Sonntagen, zum einen die, an denen man irgendetwas vorhat, auf das man leider absolut keine Lust hat, das man aber gezwungener Maßen trotzdem tun muss, und zum anderen die, an denen man überhaupt nichts zu tun hat und den kompletten Tag von morgens um 11 bis abends um 22 Uhr irgendwo rumhockt und einfach gar nichts tut. Was für eine ekelhafte Erfindung dieser Sonntag. Was nun tun? Gegen Langeweile kann man so einiges tun: Das verstaubte Instrument auspacken und bemerken, dass man keine Noten mehr lesen kann, das Regal entleeren, um letztendlich den gleichen Scheiß wieder reinzuräumen, sinnlos irgendwelche uninteressanten Gegenstände fotografieren, lustlos von einem Fernsehkanal zum anderen schalten, das Web nach unwichtigen Dingen durchkämmen oder eben versuchen einem vollkommen sinnlosen Blog etwas interessantes zu verleihen. Dazu muss man aber ersteinmal interessante Gedanken haben - die Abschaffung des Sonntages, was für ein interessanter Gedanke... stellt euch vor es gäbe keinen Sonntag, da wir uns das WE aber keinesfalls kürzen lassen wollen, führen wir für den Sonntag, dem Tag, der nach dem Samstag kommt, einen zweiten Samstag ein, den Samstag danach. Was ist der Samstag für ein toller Tag, man findet nach dem ganzen Stress der Woche endlich einmal Zeit auszuschlafen, um sich danach total motiviert an die Hausaufgaben zu setzen, das Zimmer grundlegend aufzuräumen und alles das zu tun, was in der Woche noch so an Arbeit auf der Strecke geblieben ist. Klingt vorerst extrem negativ - ist es aber nicht. Denn bei genauerem Hinsehen erkennt man die Befreiung, die beim Erledigen all dieser Sachen vor sich geht. So kann man sich vollkommen glücklich, wissend mit allem fertig zu sein, an die Planung und Vorbereitung des Abends machen. An dem man dann durch die Freiheit besonders viel Spaß hat. Das ist der Samstag, der tollste Tag der Woche. Wir wollen also einen weiteren tollsten Tag der Woche. Der Samstag danach muss aber etwas anders aussehen, denn am Abend muss man schließlich spätens um 22Uhr eingetroffen sein, um am nächsten Morgen einigermaßen gut auszusehen. Aber diese Zeit sollte man sich nehmen, die Zeit bis 22Uhr. Erstmal ist es wichtig, dass am Samstag danach bitte schön keine Auswärtsspiele, oder solche die vor 13Uhr beginnen, stattfinden, geschweigedenn selstsame Jobs, bei denen man morgens um 7 auf der Matte stehe muss, denn: Die Zeit zum Ausschlafen gibt einem der Samstag danach ganz selbstverständlich. Wenn man dann gegen Mittag so langsam die Augen aufkriegt, einen fantastisches Frühstück genießt und Freizeit hat, ist es verwerflich sich zu langeweilen. Denn die Geschäfte haben geöffnet und es ist ein Tag wie jeder andere - nur etwas toller, Samstag danach eben. Man kann dann so lange Einkaufen, Lärm machen und all die Dinge, die der Sonntag verbietet, bis man schlussendlich, wiederum total motiviert ins Bettchen hüpft, denn man ist geschafft, nicht müde vom Langweilen oder fertig vom Arbeiten, nein geschafft, einfach positiv geschafft.

All dies könnte man auch erreichen, wenn man den Sonntag als unheilig erklärt, die Geschäfte aufmacht und einfach lebt wie man will, meine Fresse Sonntage stinken!!!

Dienstag, Oktober 03, 2006

Rock Da Haus

Schon drei Wochen zuvor hatte ich begonnen meine Mädels für das diesjährige Rock Da Haus Festival zu mobilisieren. Ich besorgte die Karten, die im Vorverkauft für 1,10€ weniger zu erstanden waren, und beherbergte die verrückten Langenhagener. Um halb 7, eine halbe Stunde vor Beginn der Veranstaltung, kamen wir drei wie immer aufgrund fehlender Fahrräder zu Fuß auf dem Gelände der CD Kaserne an und gesellten uns zu den schon von weitem erkannten Lieblingen. Ich verteilte die Karten und wir beschlossen zugleich hinnein zu gehen. Gähnende Leere. Wartet mal, ich kenn das so: 2 Stunden vor Konzertbeginn stehen alle vor den Toren und sind total aufgeregt, ein Stunde vorher werden die Tore geöffnet und alle strömen total aufgedreht in Richtung Bühne, die ersten Töne und die Halle (Wiese) ist proppen voll, alles ist gut gelaunt. Dass dies bei kleinen lokal Veranstaltungen mit etwas weniger Aufregung und vor allem weniger Menschen abläuft, ist mir vollkommen klar, dass aber um 10 vor 7 noch immer nicht mehr als großzügig geschätzte 30 Personen die Halle schmückten, schockte mich geringfügig. Wir saßen nun also auf einer Treppe mittig der Halle und beobachteten die letzten Aufbauarbeiten der ersten Band. Die erste Sichtung der Musiker also. Ein Kerl mit schwarzem Zopf, den wir nur von hinten sehen konnten, versprach mehr. Schon das Profil brachte uns vollkommen aus dem Häuschen. Die Spannung steigte, als das Intro der Band, deren Musik ich mir schon einige Tage vorher im Inet zu Gemüte geführt und festgestellt hatte, dass diese als erste Band eine vollkommen beschissene Wahl waren, nicht weil sie sich so schlecht anhörten, sondern weil die Demos einfach nach Livemusik schrien - mein Satzbau sorry ^^ - jedenfalls ertönte das Intro und die Band stand mit dem Rücken zum Publikum auf der dämmerig beleuchteten Bühne. Bis wir verstanden hatten, dass es wirklich schon losgehen sollte (es waren noch immer nicht mehr als 30 Personen im Raum, die ausnahmslos irgendwo rumstanden und sich nicht wirklich interessierten), verstrichen mit Sicherheit 3/4 der übrigens sehr schönen Intros. Ich stand also auf und versuchte die anderen mit hoch zu ziehen. Wie unhöflich zu sitzen, wenn eine Band spielt. Ich erinnere mich nur an das Ärzte-Konzi in Minden ;D. Die eine Band war so scheiße langweilig, dass nach einem Song das komplette Publikum wieder saß... . Von dieser Band, dessen Namen nicht zu vergessen Minerva ist, erwartete ich aber alles andere als Langeweile. So stand am Schluss des Intros die komplette Crew und erwartete noch etwas müde und gesättigt vom Tag den Melodic Death Metal dieser Formation. Das Intro endete und die Band gab sich zu sehen. Hier sei als letztes nochmal der umwerfende Basser erwähnt, der nicht nur unheimlich gut aussah sondern auch mit seinem Bass etwas unglaubliches tat - er musizierte ohne seine Saiten auch nur zu berühren - ein Gott. An dieser Stelle darf ein Schönheitsbestätigendes Foto natürlich nicht fehlen.




















Als ich nach ein paar Songs meinen Blick von diesem Übermenschlichen anwenden konnte, beschäftigte mich der Sänger, ein wirkliches Talent. Gitarristen und Drummer perfektionierten den Eindruck. Auch wenn das Publikum möglicherweise größtenteils etwas gelangweilt dreingeschaut haben wird, in Wirklichkeit ging es ihnen wie mir und sie waren in ihrem vollkommenden Tranceartigen Zustand nicht in der Lage sich zu bewegen. Die wenigen, die es fertiggebracht haben, brauchten erstmal zwei Bands Pause um sie von diesem genialen Metalschock zu erholen. Als zweite Band spielten Mr. Fies, eine 3-Mann-Band, die sich durch ihren Händedruck, ihre Geschenke und ihr Sympathisches Auftreten einen Platz in unseren Herzen sicherten. Was uns Mädels dazu bewegte, den Minervaschock körperlich zu verarbeiten. Anschließend erschienen ein paar seltsame Mädels, die ein wenig mit Feuer rumspielten - natürlich sahen sie gut aus, natürlich konnten sie super tanzen - aber war all dies nötig? Es lenkte nur von der Musik ab, die uns im Großen und Ganzen ebenfalls gefiel. Krawallec nannte sich die 4. Band - "psychadelic Punk", der die Gute Laune beibehielt und in einigen Coversongs sogar mir bekannte Stücke neuinterpretierte. Wir waren schon vollkommen am Ende als die für uns letzte Band Muff ihren Scheiß zum besten gab. Es war wirklich ein verdammt geiler Auftritt, der bis nun die größte Masse ansprach. Völlig fertig verließen wir nach der zweiten Zugabe die Halle, die mittlerweile mit 300 Leuten schon gut gefüllt war, und ließen uns auf der nächsmöglichen Möglichkeit (ich werde Ausdrucksfaul -.-) nieder. Ich bekam meine Augen nicht mehr richtig zu, Mopp streitete sich wegen für mich unersichtlichen Gründen mit dem Basser darüber, wer sein Handy rausholt, der Kerl gegenüber lacht PornoKind an, die nächste Band spielt, die wir uns mit Sicherheit noch hätten einige Minuten antun können, was wir aber ließen und statt dessen das Weite suchten - oder besser gesagt unser Bett -.-